Ludwig S. am 26.04.2018 vielen Dank für die schnelle Antwort. Leider scheint der Begriff Spektrogramm nich genormt zu sein, da in verschiedenen Büchern unterschiedliche Definitionen benutzt werden. Ich versuche nur zu verstehen, welche Informationen auf dem SSF BAT3 Detektor zu sehen sind.
Bei Ihrem Detektor zeigt das Spektrogramm eine Häufung von einzelnen Punkten an, die über dem gesamten Frequenzbereich auftreten können. Damit kann ich sehen, bei welcher Frequenz ein Fledermaussignal empfangen wurde. Die Farbe des Punktes ist vermutlich ein Maß für die Intensität, da ich ja im PreAmp-Menü die Verstärkung des Mikrofoneingangs regeln kann, was Auswirkung auf die angezeigte Farbe hat. Aus diesen Informationen wird vermutlich die Hauptfrequenz bzw. die automatisch eingestellte Mischerfrequenz ermittelt. Was bedeutet es nun, wenn diese Punkte etwa bei 1 oder bei 10 liegen? Ist das ein Maß dafür, wie oft ein Signal bei dieser Frequenz empfangen wurde? Im Anhang sehen Sie einen Screenshot, bei dem zwei rote Punkte oberhalb von 10 liegen. Heißt das, dass diese beiden Frequenzen am Häufigsten auftreten und auch noch die höchste Intensität haben?
Jetzt zur Frage nach den Rufabständen: Neben der Hauptfrequenz, dem Frequenzbereich und Form der Rufe sowie der Ruflänge (das lässt sich alles mit Ihrem Gerät messen), ist der zeitliche Abstand zwischen auf einander folgenden Fledermausrufen eine sehr wesentliche Größe für die Artbestimmung. In der Literatur wird der Rufabstand definiert als die zeitliche Entfernung zwischen den Mitten zweier aufeinanderfolgender Rufe. Einfacher wäre es für Sie wahrscheinlich, den Abstand zwischen dem Ende des n-ten Rufs zum Anfang des n+1-ten Rufes zu messen. Diese Rufabstände liegen in der Regel im Bereich von 100ms bis 300ms.
Diese Information lässt sich derzeit leider nicht aus Ihrem Sonogramm entnehmen, da die Abstände zwischen den einzelnen Rufen (in denen das Mikro nichts hört) unterdrückt werden und somit praktisch keine Lücke zwischen den angezeigten Signalen zu sehen ist. Gibt es vielleicht prinzipiell die Möglichkeit, die (gemittelte) Zeit zwischen mehrerer aufeinander folgenden Rufen, in der das Mikrofon nichts registriert, zu ermitteln und zu speichern?
Im Anhang ein Beispiel, bei dem ich einen gelben Abstand zwischen den Mitten zweier Rufe eingezeichnet habe, in rot der zeitliche Abstand zwischen Ende und Anfang zweier aufeinanderfolgender Rufe. Nochmals, in diesem Sonogramm sind die wirklichen, für die Artbestimmung sehr wertvollen Rufabstände unterdrückt. Gibt es eine Möglichkeit, diese Information doch noch zur Verfügung zu stellen?
Hans-G. D. am 13.09.2017 neulich gelang mir im NP Hohe Tauern (Österreich) ein Screenshot von einem (Braunen?) Langohr, der unmittelbar in dem Lichtkegel meiner Stirnlampe auftauchte. Ich denke, die Aufnahme unterstreicht die Leistungsfähigkeit des von Ihnen entwickelten SSF-Bat3. Außerdem habe ich eine weitere Art aufgenommen, bei der ich mir nicht sicher bin, ob es eine Mopsfledermaus ist. Vielleicht können Sie mir bei der Diagnose helfen. Überhaupt fände ich es hilfreich, wenn in dem SSF-Bat3 eine Auswahl von Sonogrammen zur Bestimmung zur Verfügung stehen würde, z.B. auf der micro-SD-Karte.
Klaus G. am 30.06.2017 (Germany) Ich benutze das Gerät für die Erfassung von Heuschrecken. Der SSF Bat 3 eignet sich gut dafür festzustellen, ob Tiere in der Umgebung stridulieren, was bei den meisten Arten bei etwa 15 bis 50 kHz erfolgt. Um auch den genaueren Platz eines singenden Tieres zu erfassen, habe ich mir eine kleine Vorrichtung gebaut (siehe beigefügtes Foto). Sie besteht aus einem oben offenen Kasten, in den das Gerät eingeschoben wird mit einem Trichter, der den Schall aufnimmt und auf das Mikrofon leitet. Das ganze besteht aus dünnem Kupferblech und ist zusammengelötet. Der Kasten ist innen mit Isolierband beklebt gegen Zerkratzen des Gerätes. Der Trichter ist außen beklebt mit einem Schaumstoff zum Abschirmen von Schall von den Seiten und zum angenehmeren Anfassen. Ich richte das Gerät in die ungefähre Richtung des Schalles und ermittle den Punkt der größten Lautstärke. Das gleiche aus einem anderen Winkel. Im Kreuzpunkt finde ich dann den Sänger.
Heike K. am 21.05.2017 (Germany) Der SSF Bat3 ist ein sehr handlicher Detektor im Handyformat, ideal, um ihn "einfach mal auf Verdacht" mitzunehmen und unterwegs spontan in die Nacht zu lauschen. Mit dem integrierten Lautsprecher ist der Detektor auch zum Einsatz auf Exkursionen gut geeignet, wenngleich der Lautsprecher nicht so leistungsstark ist wie der des Vorgängermodells SSF Bat2. Auch das Mikrofon hat im unmittelbaren Vergleich mit dem SSF Bat 2 eine geringere Reichweite und kann in diesem Punkt nicht mithalten. Dafür ist aber die Anzeige von Sonagrammen eine enorme Weiterentwicklung und Hilfe für die Artbestimmung, insbesondere die Möglichkeit diese zu speichern und auszulesen. Kurzum, ein Gerät, das für den semi-professionellen Einsatz durchaus geeignet ist. Wünschenswert für die Weiterentwicklung: Speicher- und Exportmöglichkeit von Rufaufnahmen.
Janjaap L. am 03.07.2020 (Netherland) Thank you very much. I love the equipment you made! met vriendelijke groet.
Antwort von IBV:
im Spektrogramm wird die Amplitude des Signals angezeigt und nicht die Anzahl der aufgetretenen Frequenzen. Allerdings wäre das eine interessante Erweiterung, zusätzlich zur Amplitude auch die Anzahl anzuzeigen. Die roten Punkte zeigen eine Übersteuerung des Signals bei der Vorverstärkung.
Wegen der Rufabstände, das ist nicht ganz einfach. Ich müsste dann auch nach Frequenzen unterscheiden. Der angezeigte Schnitt würde auch verfälscht werden, wenn die Fledermaus aus dem Empfangsbereich herausfliegt oder eine längere Rufpause folgt.
Zu den Begriffen Spektrogramm und Sonogramm haben wir hier bereits auch intern Diskussionen durchgeführt. Im Spektrogramm wird das gesamte Frequenzspektrum als Übersicht angezeigt. Unter Sonogramm verstehe ich eher eine mehrdimensionale Darstellung der Rufe (Zeit/Frequenz/Amplitude). Beim älteren SSF BAT2 gab es nur ein Spektrogramm.
Ludwig S. am 26.04.2018
vielen Dank für die Klarstellung bezüglich des Spektrogramms. Die Skala 0 bis 10 entspricht also im Prinzip der Abstufung der Farben (grün, gelb, weiß, rot) und enthält daher keine neue Information mehr.
Die Schwierigkeiten bei den Rufabständen sehe ich natürlich. Daher hatte ich vorgeschlagen, jeweils den Endzeitpunkt und damit auch die Endfrequenz eines einzelnen Rufs als Bezugspunkt zu nehmen. Wenn man bedenkt, dass die meisten Ruflängen im Bereich 2ms bis 10ms liegen und immer viel kürzer sind als die dazwischen liegenden Rufabstände (100ms bis 300ms), könnte das sicher eine akzeptable
Näherung sein.
Größere Lücken (z.B. Rufabstände < 300ms) können ohnehin verworfen werden, da sie in der Regel nicht vorkommen. Bei der häufigen Zwergfledermaus liegen die Rufabstände z.B. zwischen 75ms und 130ms. Ein mittlerer Rufabstand kann immer nur über eine begrenzte Serie von aufeinanderfolgenden Rufen berechnet werden.
Mir ist klar, dass die Ermittlung der Rufabstände eine nicht ganz triviale Aufgabe darstellt. Mich hat nur interessiert, ob dies mit Ihrem Detektor prinzipiell möglich wäre? Üblicherweise benötigt man sehr teure Detektoren, die nach dem Zeitdehnverfahren arbeiten, um an diese Informationen zu gelangen.
Als eine kleine Verbesserung bei einem zukünftigen Update wünsche ich mir, dass auch bei den Screen-Shots, die auf der SD-Karte abgelegt werden, Datum und Uhrzeit eingeblendet sind (am besten am oberen Bildrand des Sonogramms).
Stefan B. am 24.07.2020 (Deutschland) auf deinen Rat hin habe ich nun nach 40 Jahren mein altes Dampfradio (QMC-Detector aus England) durch euren modernen SSF BAT3 ersetzt und bin begeistert. Ein klasse Gerät, klein, handlich, zuverlässig, Spektrogramm und Sonogramm sehr anschaulich - und er hilft bei der Artdiagnose. Selbst unser 8jähriger Sohn hat die Technik sofort verstanden und geht souverän damit um. Wir waren schon viele Abende unterwegs und ich staune, was ich alles an neuen Vorkommen und Arten entdecke. Die Investition hat sich auf jeden Fall gelohnt!